Kleider und Schuhe kosten in den USA, so berichtet der "Tagesanzeiger" am 31. August 2021, inflationsbedingt 50 Prozent weniger als 1990. Grund ist der erbitterte Preiskampf zwischen den verschiedenen Herstellern um die Gunst der Kundschaft. So etwa unterbieten sich Bohoo und Pretty Little Thing, zwei britische Billigketten, gegenseitig mit Preisen von 5 bis 6 Pfund für ein Sommerkleid. Die Folge: Es wird um ein Vielfaches mehr gekauft, als man eigentlich sinnvollerweise bräuchte. Und so landet von den weltweit 100 Milliarden Kleidungsstücken gemäss einer UBS-Studie mehr als die Hälfte innert einem Jahr auf der Müllhalde oder in einer Verbrennungsanlage. In den USA werfen Frauen sogar 60 Prozent ihrer neuen Kleider weg, ohne dass sie diese auch nur ein einziges Mal getragen haben. Das bleibt nicht ohne katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt: Während der Flugverkehr für 2 bis 3 Prozent klimaschädlicher Emissionen verantwortlich ist, muss sich die Modebranche fast zehn Pro
Von Peter Sutter, geb. 1950. Meine Hauptthese: Der Kapitalismus hat nicht Fehler, er ist der Fehler.